Zentrales Thema des diesjährigen Treffens war der spürbare Generationswechsel in vielen Rechnungshöfen. Der Abschied vieler verdienter Kolleginnen und Kollegen stellt die Personalstellen vor große Herausforderungen: Wie finde ich gut qualifizierte Nachfolger in Zeiten des Fachkräftemangels? Wie organisiere ich den Wissenstransfer? Wie arbeite ich neues Personal am effektivsten ein? Immerhin kann man das Prüfgeschäft an sich nur beim Rechnungshof selbst erlernen.
In diesem Zusammenhang wurde auch über die Beschäftigung von EU und Nicht-EU Bürgern diskutiert. Dies scheitere leider sehr oft an der Sprachbarriere, sagt Dr. Annett Faust vom ausrichtenden Rechnungshof Sachsen-Anhalt. „Prüfen ist vor allem auch Kommunikation und da darf es nicht zu Missverständnissen kommen.“
In diesem Zusammenhang wurden auch Möglichkeiten von strafferen Besetzungsverfahren erörtert. Kein einfaches Thema, da es hier klare Spielregeln im öffentlichen Dienst gibt. Das Gleiche gilt für den Umgang mit Dauerausschreibungen, der ebenfalls kontrovers diskutiert wurde.
Vor dem Hintergrund des neuen Cannabis-Gesetzes wurde beim Erfahrungsaustausch zudem über das Thema Suchtprävention gesprochen. Braucht es hier neue Regelungen oder reichen die bestehenden Arbeitsschutzvorschriften aus? Weitere Themen drehten sich um Feedbackgespräche mit Vorgesetzten, um die angemessene Höhe von Haushaltsmitteln für Fortbildungen und um die Hürden beim Zertifizierungsverfahren für das „Gütesiegel familienfreundlicher Arbeitgeber“.